Stoffliche Verwertung von Kunststoffresten aus der Solarindustrie
Vernetztes Ethylen-Vinylacetat-Copolymer aus der Solarindustrie kann in Bitumen eingearbeitet und zum Bau hochwertiger Straßen verwendet werden.
Die Lebensdauer von Photovoltaikanlagen liegt bei etwa 25 Jahren. Zwei Jahrzehnte nach Verabschiedung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes wird daher in den kommenden Jahren mit einem starken Anstieg an deinstallierten Solarmodulen gerechnet. Bereits heute werden außer Dienst genommene Module gesammelt und recycelt. Dabei werden viele Stoffe isoliert und verwertet. Der die Solarzelle versiegelnde transparente Kunststoff, ein vernetztes Ethylen-Vinylacetat-Copolymer (EVAC), kann nach dem derzeitigen Stand der Technik jedoch nur verbrannt werden. Zusammen mit zwei Unternehmen aus der Asphalt-Branche arbeitet das IKTR an einer neuen Recyclinglösung für diesen Kunststoff. Dabei steht die Veredelung von Bitumen im Fokus. Das Bindemittel im Asphalt wird seit langem mit Polymeren versetzt, wenn besonders hochwertige oder spezielle Eigenschaften gefordert werden. Durch den Zusatz von EVAC kann eine erhöhte Rissbeständigkeit oder eine erhöhte Elastizität erreicht werden. Ziel des aktuellen Entwicklungsprojektes ist es, mit dem Recyclingmaterial neuwertige Polymere zu ersetzen und auf diese Weise Kosten in der Asphaltproduktion zu sparen.